Die Lebenswerkstatt Bechhofen
Erfahrung im Mittelpunkt des Lernens
Uns ist von Anfang an sehr wichtig gewesen, das Leben und die Praxis in
die Schule zu holen. Wir haben festgestellt, dass Schule oftmals zu viel
Theorieballast im Unterricht mitschleppt aber die Praxis, das Reale, zu kurz
kommt. So machten wir uns auf, von der ersten bis zur zehnten
Jahrgangsstufe dieses Problem zu lösen.
Zu den durch den Lehrplan vorgegebenen Lerninhalten suchen wir konkrete
praktische Projekte, in denen wir diese Lerninhalte in unseren
Lernwerkstätten umsetzen können. Idealer Weise sollte diese Praxis sehr
eng mit den Wünschen und Bedürfnissen unserer Schüler
Verbunden sein und so lassen wir das Leben in den Schulalltag.
Leben wird viel zu häufig in der Schule nur „gespielt“
Das klassische Beispiel: statt eine notwendige reale Naturbegehung zu
organisieren, die Erfahrung für unsere Schüler zulassen würde,
„unterrichten“ wir die Kinder und Jugendlichen, setzen als Realitätsersatz
einen didaktisch klugen Film ein und fassen die „Erkenntnisse“ in einem
wohldurchdachten Arbeitsblatt zusammen. Ergänzend setzen wir noch
wunderschön gestaltete Schulbücher ein, die aber eines nie vermögen:
lebensbezogene Erfahrungen.
Bechhofen liegt in einer wunderschönen Naturumgebung und die es zu
nutzen gilt.
Wir gehen inzwischen sehr oft raus in die Natur, holen uns in unsere selbst
gebaute „Lernwerkstatt-Natur“ Pflanzen, Blätter, Äste usw. und die werden
dann gleich vor Ort untersucht und es ist alles sehr konkret. Der kleine
Teich hier auf dem Schulgelände ist selbst angelegt. So sind unsere
Außenlernorte und unsere Lernwerkstätten die Keimzellen des Praktischen
Lernens für alle Schüler geworden.
Gegenwärtig haben wir das Thema Energie im Fokus. Da werden wir mit
einem namhaften Werkzeug- und Maschinenbaubetrieb in Ansbach und mit
der Hochschule in Triesdorf zusammen eine Windkraftanlage entwickeln.
Wir wollen ganz konkret nicht nur über Energie reden, sondern Energie
selbst produzieren und die technische Anlage dazu selbst bauen. Der Wert
der Energie und die Problematik der Energiegewinnung werden den
Schülern auf diese Weise lebenspraktisch erfahrbar.
Bei dieser Art Lernen finden immer soziale Verknüpfungen, soziale
Begegnungen und daraus resultierende reale Probleme statt, die von uns
bewusst zugelassen, ja gewollt werden, weil sie Grundlagen jeglichen
Lernens sind, das nicht in einem isolierten Raum stattfindet.